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Religionsgemeinschaft des Islam | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Landesverband Baden-Württemberg e.V. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Unsere Themen: Islam - Interreligiöser Dialog - Projekte - Informationen über Muslime in Deutschland/Baden-Württemberg |
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Kurzfassung
der nachfolgenden Erläuterungen, Cäcilia Demir-Schmitt
Kurzfassung Protestantische Antwort, Dr. Ulrich Börngen
Protestantische
Antwort und Dokumentation,
Dr. Ulrich Börngen
Erläuterung der koranischen Basis am Beispiel von Said Nursi „Ein gemeinsames Wort“ist ein dringlicher Appell von 138 und mehr muslimischer Autoritäten und Wissenschaftler zur Besinnung auf unser aller Gemeinsamkeit - um zusammen zu kommen - um des Friedens und der Gerechtigkeit willen auf der Welt und zur Rettung unserer unsterblichen Seelen. Dieses Gemeinsame ist nicht etwa etwas Äußerliches, Nebensächliches oder Unbedeutendes. Es ist die Basis und das Fundament, die Grundaussage unserer jeweiligen Religion Islam Christentum, Judentum und all derer, die sich hier einreihen wollen. Dieses Gemeinsame ist der Glaube und die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Das ist die Basis für Frieden, die bereits existiert- wie es im Vorwort heißt- und die die Wissenschaftler ins Bewusstsein rufen, untermauert mit Zitaten aus Koran und Bibel. Als Muslime in Stuttgart, die wir seit Jahren in Anbetracht der koranischen Aussage 3:64[1], uns für den Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit und Ökumene bemühen, und durch die die Wissenschaftler sich in die Pflicht genommen sehen, schließen wir uns mit Freude und Genugtuung diesem Appell an. Es möge tief ins Bewusstsein von allen Menschen dringen, dass der Glaube, die Liebe zu Gott und den Menschen das Verbindende in unseren Religionen ist! Es ist das ein und alles! Ohne dies fällt unser Glaube. Ohne diese Liebe ist weder unser Glaube noch unsere Religion etwas wert. Der Appell bringt in Zusammenhang, dass mit der Nächstenliebe Gerechtigkeit und Religionsfreiheit inbegriffen ist. Aber ohne aufrichtige Liebe zu Gott, (wären wir da zur Nächstenliebe fähig) Wie wäre es da mit unserer Nächstenliebe bestellt? Eines bedingt das andere. Darauf weist der Hadis, Ausspruch Muhammeds a.s. hin, der im Brief zu Beginn zitiert wird: „Keiner von euch glaubt wirklich, bis er für seinen Nächsten das liebt, was er für sich selbst liebt!“ Der Hadis verdeutlicht weiterhin: Nur aus Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit im Glauben an Gott erwächst die Nächstenliebe. Eine Aussage des zitierten Koranverses Al-Nahl, 16:125 ist: „… Dein Herr weiß am besten, wer von seinem Weg abirrt…“ was auch heißt, es Gott zu überlassen und eine Haltung der Unvoreingenommenheit sich anzueignen, um sich als individuelle Menschen zu begegnen.
Der Brief greift alles in allem die Punkte auf, auf die wir auch stets verweisen in der Begegnung und um aufeinander zuzugehen. Wie es der Koran widerspiegelt gemäß »Die an Gott glauben werden nicht traurig sein ...« (Koran Sure 2, 62 und 5, 69) findet keine Ausgrenzung statt. Gegenüber Christen, Juden und all denen, die an einen Gott glauben ist der Koran einbeziehend und nicht ausgrenzend. Der Koran liefert ein differenziertes anerkennendes Bild über die, die gläubig sind. Bis dahin eine kurze Übersicht des Briefes mit einer Würdigung und der Hervorhebung von zwei drei Punkten aus unserer Sicht als Stuttgarter Muslime. Der Bezug auf Said Nursi (1876-1960) zur Erläuterung der Grundlagen aus islamischer Sicht hat den Grund: Als Islam- und Korangelehrter und die vielschichtigen Probleme und Krankheiten der Zeit erkennender Denker hat Said Nursi wider der Ideologisierung und Politisierung des Islam, zurück zum Wesen, zum Kern und Urgrund der Religion - dem Glauben, Überwindung der Gegnerschaft durch Besinnen auf dieses Gemeinsame im Glauben angesichts der Bedrohung des Friedens schon Anfang letzten Jahrhunderts Position ergriffen - und somit dem, was die Grundhaltung und Notwendigkeiten dieses Briefes anbetrifft (und was als innovativ bei vielen der adressierten Kirchenvertretern gesehen wird.) vorweg gedacht. Said Nursi ist wohl auch bei den Autoren des Briefes wohl bekannt, z.B. Taha Abdel Rahman, Prof. aus Marokko, (vgl. sein bemerkenswerter Beitrag in unserem Buch Islamische Theologie des 21. JH, Der aufgeklärte Islam - Das Paradigma des Said Nursi, siehe .. als pdf) Said Nursi legt in seinem umfangreichen Schrifttum die koranische Botschaft offen, abgeklärt mit den Fragen und Notwendigkeiten der Zeit. Insbesondere ist seine Postulierung einer Allianz der Gläubigen, von Christen und Muslimen, unabhängig von individueller Anschauung, um der Zerstörung, dem Atheismus und der Ungerechtigkeit wirksam entgegenzutreten ein Konzept; das er schon vor 100 Jahren vertreten hat. Mit seinem Leben und Werk ist Said Nursi der neuzeitlich bedeutsamste Islamgelehrte, ebenso mit seiner Breitenwirkung, dem Niederschlag bei den Menschen und Gesellschaften. Er ist einer, der die von ihrer Religion entfremdeten Muslimen und den vom Glauben entfremdeten Menschen den Glauben neu eröffnet für das Glück in dieser und der jenseitigen Welt.
Gott offenbart sich auf zwei Arten: Einmal in Seiner Schöpfung und allem Sein und durch Seine Offenbarung, die über die Gottesgesandten in den Offenbarungsschriften an die Menschheit gegeben wurden. Mit koranischem Blick ist Said Nursi Entkodierer (wie viele spirituelle Meister und Größen vor ihm) für die Offenbarung Gottes in der Schöpfung. Er ist Erklärer und Erläuterer beider Offenbarungsbücher (der existierenden Welt und des Korans, insbesondere nach der 2. Art des Korankommentars). Die Gottesliebe bleibt nicht abstrakt. Und wie wir Gottes Liebe entgegnen können wird auch konkret und ein gangbarer Weg, ein Bedürfnis diesen Weg zu gehen, je nach Glaubensintensität und Stärke.
Gott ist unfassbar, alle Grenzen des menschlichen Vermögens übersteigend. Nur über seine Attribute, wie er ist, über „Seine Namen“ und wie diese in der Schöpfung, in Gottes Werk manifestiert sind und sich zeigen, können wir Gott kennen lernen. Wenn Gott nicht der Liebende, die Allumspannende Liebe wäre, gäbe es kein Universum. Die Welt selbst, so sagen uns einige Autoritäten (neben Said Nursi) wurde durch „den Odem oder das Ausatmen von Liebender Allgüte und Allerbarmen (ar-Rahman) geschaffen. Liebe ist Urgrund der Existenz.[2] Die Welt, das Universum als Körper existiert durch seine Seele und diese Seele ist Liebe. Liebe hält das Leben im Fluss. Alles durchströmt diese Liebe und hält es dadurch am Leben. Jedes Atom, jedes Molekül, jede Zelle hat diese Seele aus Liebe. Ohne diese Gottesliebe wäre alles öde und tot. Liebe und Fürsorge lässt alles gedeihen. Das ist Gottes Prinzip. (Durch Ergänzung, gegenseitige Unterstützung, Solidarität und „Kooperation“- davon hat eigentlich auch schon Charles Darwin gesprochen und nicht nur von Konkurrenz und dem Überleben des Stärkeren - konnte solch vielfältiges Leben entstehen.) In der Natur lädt alles zum Staunen ein und weist hin auf das Wirken Gottes und die Manifestation der Gottesnahmen: der Barmherzige, der Versorger, der Liebevolle, der alles mit seiner Liebe umfassende.[3] Wir werden vom Leben getragen durch die Liebe. Wie können wir diesen Gott, der Seine Schöpfung mit solch einer Liebe ausgestattet hat, nicht kennen. Die Liebe zu Gott bedingt die Liebe zu seiner Schöpfung. Jedes Teilchen und jedes Atom ist Seine Schöpfung. Die Schöpfung lieben um des Schöpfers Willen – und in dieser Schöpfung ist das Wertvollste der Mensch. Die Menschen, die zerstören, töten, den Lebensraum der Tiere zerstören und vernichten sind Leugner – denn solches Verhalten ist Zeichen der Gottesleugnung. Ein Mensch, der Liebe verweigert, nicht wahrnimmt, hat sich von Gott entfernt. Die wahrhaftig Gläubigen bekennen sich zu ihrer Verantwortung. Glauben ist ein Bekenntnis zur Verantwortung und zu Gott. Ein gläubiger Mensch in diesem Sinne liebt den anderen Menschen, die Schöpfung und beschützt die Schöpfung. Wenn sie auf Zerstörung und Hass aus sind, diese Menschen egal welcher Religion sie angehören, sind nichtgläubig. Sie sind Heuchler. Sie sind Menschen mit gespaltener Zunge. Verantwortung übernehmen - Said Nursi fasst sie in vier Grundtugenden zusammen: Glaube, Liebe, Verlässlichkeit, sich für das Gute anstrengen. Ein Mensch, der seiner Verantwortung bewusst ist, ist nicht selbstsüchtig, maßlos gierig, eigensinnig, stur. Es ist nicht so, dass wenn ein Mensch einmal glaubt, dass das so bleibt. Das anzunehmen ist irreführend. Ein Mensch muss sich tagtäglich um seinen Glauben bemühen und mit Leben erfüllen. Wir bekommen alles was wir brauchen in Hülle und Fülle. Wie viel davon gebe ich weiter? Mit dem Weitergeben bedanke ich mich bei Gott, erinnere ich mich an Gott. Viele Menschen, die oberflächlich glauben, an Äußerlichem festhalten, dringen nicht in das Wesentliche ihres Glaubens. Es fällt ihnen schwer den anderen etwas zu geben. Mit dem Glauben an einen Gott geht man eine Verbindlichkeit ein, denn es ist nicht wie manche meinen, dass alles unverbindlich wäre. Sie ziehen keine Konsequenzen daraus, doch wenn man glaubt, muss man Konsequenzen ziehen. Gott offenbart sich in seiner Schöpfung. Und das Leben hat eine Botschaft. Über die Liebe zu Gott schreibt Said Nursi[4] „O meine den Egoismus verherrlichende Seele! O mein die Welt verherrlichender Freund! Liebe ist die Ursache der Existenz des Universums. Liebe ist der Kitt des Universums. Und Liebe ist das Licht des Universums und seines Lebens. Da der Mensch die umfassendste Frucht des Universums ist, wurde in sein Herz der Samen einer Liebe gelegt, die das Universum zu erfüllen vermag. Doch solch eine unendliche Liebe kann sich nur auf jemand richten, der unendliche Vollkommenheit besitzt. O du Ego und Freund! Zwei Fähigkeiten, die Furcht und die Liebe, gehören zur Natur des Menschen. Auf jeden Fall, diese Liebe und diese Furcht werden sich entweder auf Geschöpfe oder auf den Schöpfer richten. Jedoch, die Furcht vor Geschöpfen ist eine schwere Bürde, und auch die Liebe zu den Geschöpfen ist eine schmerzvolle Bitternis. Denn du fürchtest dich vor solchen, die weder Mitleid mit dir haben, noch einen Wunsch von dir erfüllen. …..Und was die Liebe anbelangt, der, welchen du liebst, weder wird er dich erkennen noch sagt er beim Gehen auf Wiedersehen - wie deine Jugend und dein Eigentum. Oder es wird dich wegen deiner Liebe herabsetzen. ….. Denn weltliche Geliebte wie Götzen mit dem inneren Herzen anzubeten, welches der Spiegel des Ewig Angeflehten ist, das ist unterdrückerisch in der Sicht des Geliebten, und der Geliebte findet diese götzenhafte Liebe nicht passend und lehnt sie ab. Denn die Natur des Menschen lehnt ab und verstößt Dinge, die zu ihr nicht passen und ihrer nicht würdig sind. …..Da dies so ist, richte die Furcht und die Liebe auf solch Einen, durch den deine Furcht eine angenehme Demut wird, und deine Liebe ein Glück ohne Schatten. Ja, den allmächtigen Schöpfer zu fürchten bedeutet, einen Weg zu seiner mitfühlenden Barmherzigkeit zu finden und bei ihr Zuflucht zu nehmen. …..Aber die Zärtlichkeit aller Mütter ist nur ein einziger Funke der göttlichen Barmherzigkeit. Das heißt, es gibt einen obersten Genuss in der Gottesfurcht. Wenn solch Wohlgefühl in der Gottesfurcht ist, dann ist klar, welch unendlicher Genuss in der Liebe zu Gott zu finden ist. Überdies, wer Gott fürchtet, ist gefeit vor der schmerzvollen und bürdevollen Furcht zu anderen. Und die Liebe, die der Mensch zu Geschöpfen hat, ist nicht getrübt mit Sorge und Trennung, wenn sie um Gottes willen ist. Ja, der Mensch liebt zuerst sich selbst, dann seine Familie, dann seine Heimat, dann die lebendigen Geschöpfe, dann das Universum und die Welt. Der Mensch ist verbunden mit all diesen Sphären. Die Freude dieser kann ihn erfreuen und das Leid dieser kann ihn schmerzen. Jedoch, da in dieser Welt des Chaos nichts beständig ist, wie der Wind, der alles verweht, wird das armselige Herz des Menschen immer verwundet. …..Da dies so ist, meine Seele, wenn du etwas Verstand hast, sammle all diese Lieben zusammen und gib sie ihrem wahren Besitzer, und sei befreit vor jenen Unheilen. Diese unbegrenzten Lieben sind Eigentum des Einen, der unendliche Vollkommenheit und Schönheit besitzt. Wenn du die Liebe ihrem wahren Besitzer gibst, dann wirst du fähig sein, alle Dinge in Seinem Namen und als Seine Spiegel ohne Leid und Bedrückung zu lieben. Das heißt, diese Liebe sollte nicht unmittelbar auf das Universum gerichtet sein. Anderenfalls, während die Liebe an sich eine beglückende Wohltat ist, kann sie ein schweres Unglück sein.“ Zur Rechtschaffenheit, die zur Nächstenliebe gehört,- wie es so schön in dem Brief der 138 Muslime heißt, können wir fünf positive Prinzipien oder Altenativen, die Said Nursi in Anbetracht destruktiver Leitsätze darstellt und fordert, anführen. Diese kristallisiert Said Nursi in seiner Analyse (der geistigen Säulen und Ideale) der Gesellschaften für die Zivilisation unserer Welt wie folgt heraus. 1. Wahre Zivilisation nach Islam stützt sich (nicht auf Macht sondern) auf Recht). Das lässt Gerechtigkeit und Gleichheit entstehen. Das Prinzip sich auf Macht zu stützen, wenn vom Individuum bis zum Kollektiv, zum Staatsgebilde man sich auf Macht stützt und man bestrebt ist mehr Macht zu erlangen bedeutet dies letztendlich: Das Recht des Stärkeren gilt. D.h. Macht verleitet, eigennützige Ziele durchzusetzen. Dieses Prinzip bringt Missbrauch hervor. Hiergegen stützt sich tatsächliche Zivilisation auf Recht. Das lässt Gerechtigkeit und Gleichheit entstehen. 2. Im Islam ist das Ziel statt der Vorteilssuche, die Tugend, das Streben nach Aufrichtigkeit, Güte und Gerechtigkeit. Das lässt Liebe und Mitmenschlichkeit entstehen. Das Prinzip beständig den eigenen Vorteil zum Ziel zu haben, ruft Last und Bürde bei anderen hervor. Egoistisches Vorteilsdenken und das ständige Bedacht-Sein auf den eigenen Vorteil erschwert das Leben des Nächsten. Nach Gottes Rat ist das Ziel statt der Vorteilssuche, die Tugend, das Streben nach Aufrichtigkeit, Güte, Gerechtigkeit. Das lässt Liebe und Mitmenschlichkeit entstehen. 3. Statt das Leben als Kampf zu betrachten, (was Konkurrenzdenken, Rivalitäten und Feindseligkeiten hervorruft), ist demgegenüber nach Gottes Ratschluss das Prinzip im Leben die gegenseitige Ergänzung und Hilfe. Dieses lässt Solidarität und Zusammenhalt entstehen. 4. Das Verbindende ist (im Islam) statt Nation und Rasse die religiösen, heimatlichen und sozialen Bande. Das lässt Geschwisterlichkeit und Frieden entstehen und birgt keine Aggression nach außen. Den andere diskriminierende Nationalismus und Rassismus als das Verbindende unter den Menschen anzunehmen, führt zu fürchterlichen und schrecklichen Auseinandersetzungen (wie zwei Weltkriege gezeigt haben und vieles mehr…) Soziale, heimatliche, religiöse Bande bergen dagegen Geschwisterlichkeit und Frieden ohne Aggression nach außen. 5. Im Islam gilt statt der Jagd nach der Befriedigung der Begehrlichkeiten und Instinkte – Hüda, d.h. Leben nach dem rechten Weg. Das lässt Humanität und geistige Vervollkommnung entstehen. Willkür, Gelüste und Wünsche werden eingeschränkt. Anstatt Befriedigung der egoistischen Begierden – Befriedigung der erhabenen seelischen Sinnlichkeit. Bloße materialistische Denkweise beschränkt und entmenschlicht. Der Mensch erwächst aus sich heraus zur Vervollkommnung nur durch den Glauben an einen Schöpfer.“[5]
Allianz der Gläubigen In all diesen Werten stehen wir ganz sicher im Konsens miteinander und in der Verwirklichung dieser gemeinsamen Werte brauchen wir einander. Es wäre paradox hierin gegeneinander statt miteinander zu arbeiten. Said Nursi sagt an etlichen Stellen des Risale-i Nur: „Das Unheil der Zeit kann nur durch die Allianz der Gläubigen überwunden werden.“ Jüdische Theologen formulieren dies als Forderung einer „Weltökumene des Einen Gottes (Albert H. Friedlander/Leo Baeck, 2002/1956) und der von uns hoch geschätzte christliche Theologe Heinz Zarnt sogar weiterführend als einer Ökumene der Weltreligionen (Heinz Zahrnt, 1980/1994.“[6] Hierin, um den Problemen Herr zu werden rät Said Nursi zu dieser Handlungsmaxime: Jegliches Destruktive, eventuell zerstörerisch Wirkende vermeiden …. Positiv Handeln, nicht die Kritik oder die Zerstörung des Schlechten und Falschen zählt, sondern die Schaffung und Verkörperung des Richtigen und Guten. Said Nursi rät ab, das Schlechte breit zu treten, denn das könnte gerade eben dazu verleiten. „Wir sind … [Verfechter] der Liebe - wir haben keine Zeit zu Feindseligkeiten.“ „Oh Volk der Schrift“ ist nach Said Nursi auch „Oh Volk der Gelehrsamkeit“ als Ansprache des Korans an die Menschen des heutigen Zeitalters des Wissens und der Wissenschaft … (Somit nicht eingeengt nur Juden, Christen, Muslime, wie gemeinhin interpretiert und angenommen.) Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Anderen erkennen und bezeugen! „Und die da glauben an das, was auf dich herabgesandt ward und herabgesandt ward vor dir, und fest auf’s Jenseits vertrauen.“ Al-Bakara 2:4 S. Nursi erklärt dazu, das dies beinhaltet: „O Menschen! Glaubt an die vorausgegangenen Bücher so, wie ihr an den Koran klaubt, denn sie bezeugen und beweisen die Wahrheit des Korans. Gleichzeitig bedeutet der Vers, dem Gegenstand des Beweises den Beweis zuzufügen.“ So ist es der Appell genauso an den Koran zu glauben, wie an die vorangegangenen Propheten und Schriften.[7] Über Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in der Gemeinschaft, für das Miteinander und im Miteinander, um hierbei der Aufrichtigkeit nicht verlustig zu werden, zählt Said Nursi in der 20. Lema ganz konkret einige Punkte auf im Einklang mit Koran und Sunna wie:[8]
Die Bemühungen des Dialogs, der Ökumene, der Allianz der Gläubigen unabhängig von individueller Anschauung erfahren auch eine transzendente Dimension in den Endzeitprophezeiungen. (Die Stunde ist verborgen aber wir müssen ihr täglich gegenwärtig sein …) Said Nursi verweist ebenda auf die Aussage Muhammeds, für die er die Zeit angebrochen sah: „Nach langen Zeiten werden die wahrhaft Frommen unter den Christen sich mit den Leuten des Korans vereinigen [in ihren gemeinsamen Zielen] und ihren gemeinsam Feind, den Unglauben, die Ungerechtigkeit bekämpfen. Dann werden die Menschen der Religion und der Wahrheit sich vereinigen nicht nur mit ihren Brüdern und Mitgläubigen, sondern auch mit den wahrhaft Frommen und geistlich Gesinnten unter den Christen, und werden an sich halten mit der Diskussion über Streitfragen, in ihrem gemeinsamen Anliegen, dem Unglauben und der Ungerechtigkeit entgegenzuwirken.“[9] Der Koran weist auf die Wiederkehr Jesu hin am Ende der Zeiten oder tituliert Jesu als Zeichen der Stunde (4:159; 43:61). Said Nursi deutet dieses Auftreten Jesu auch als dem Aufkommen einer kollektiven Persönlichkeit nämlich dem eines geläuterten und wahrhaftigen Christentums - und dass sich Islam und Christentum durch Jesu vereinigen werden im Glauben an den einen Gott und für das gemeinsame Ziel des Friedens. In diesem Sinne - Seien wir Wegbereiter Jesu. „Stärken wir uns also gegenseitig in unserer Religion, in unserem Glauben und entwickeln wir unsere Religiosität, damit die Tugenden wie Aufrichtigkeit, Brüderlichkeit und Geschwisterlichkeit, Gottesliebe und Nächstenliebe bei uns selbst, in unseren Religionsgemeinschaften, in der Gesellschaft mehr zum Tragen kommen. Üben wir den Schulterschluss. Es gibt keinen Grund dies nicht zu tun – denn unser Gott ist einer.“[10]
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