Religionsgemeinschaft des Islam
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Aus: Der Spiegel, 03.04.2003

Saddams langer Arm
 
"Wer sich gegen ihn stellt, wird umgebracht"

Obwohl Briten und Amerikaner sich mühen, den Untergang des irakischen Regimes voranzutreiben, ist die Angst vor der Rache des Diktators bei den Irakern selbst ungebrochen. Sie zittern weiter vor Saddams eiserner Hand.

Furcht einflößend: Saddam Hussein

 

AP

GroßbildansichtFurcht einflößend: Saddam Hussein

 

Umm Kasr - "Das irakische Volk wird immer in Angst leben, bis Saddam Hussein tot ist", sagte ein Iraker, der als Maschinist auf einem Schlepper im Hafen von Umm Kasr arbeitet. Seinen Namen will er im Gespräch mit der Online-Ausgabe des britischen Nachrichtensenders BBC nicht sagen.

Erst recht mag der Mann sein Gesicht nicht in eine Kamera halten - aus Furcht, Saddams Schergen könnten ihn erkennen. "Die Leute, die sich vor Fernsehkameras in Safwan geäußert haben, die es gewagt haben, über Saddam zu sprechen, die die Ankunft der Amerikaner gefeiert haben - die sind jetzt tot", erzählte er. Spitzel des Regimes in Bagdad seien wohl immer noch überall unterwegs, und deswegen wolle niemand an der Seite der Invasoren gesehen werden. Man wisse nie, wer zu Saddams Geheimdienst gehöre. "Wenn ich es schon nicht sagen kann, wie sollen denn die Briten sie finden? Sie können einfach zu dir nach Hause kommen und dich umbringen", sagte der Mann.

Der Inbegriff des Grauens ist für viele Iraker Saddams berüchtigtes Abu-Ghraib-Gefängnis in Bagdad. Seit 1989 wurden dort Tausende von Häftlingen bei Massenhinrichtungen exekutiert. Angeblich werden dort ganze Familien inhaftiert, und Mütter vor den Augen ihrer Kinder gefoltert. Von den unmenschlichen Zuständen, die auch jetzt noch in Saddams Horror-Haftanstalt herrschen, berichtete eine fünfköpfige Gruppe nun in der britischen "Times". Vier Journalisten und ein Friedensaktivist wurden eine Woche lang in dem Gefängnis eingesperrt und derart eingeschüchtert, dass sie um ihr Leben fürchten mussten. Angeblich seien sie mit unkorrekten Visa eingereist. Einer der Journalisten, der britische Auslandskorrespondent Matt McAllester, berichtete der Zeitung, es seien nachts andere Zelleninsassen aus dem Raum geschleppt und gefoltert worden. "Wir konnten die Schreie hören, vor allem in der Nacht."

 

Demonstrative Unterstützung für den Diktator in Bagdad

REUTERS

GroßbildansichtDemonstrative Unterstützung für den Diktator in Bagdad

 

In der inzwischen von Briten kontrollierten Hafenstadt Umm Kasr indes trauten sich viele Menschen nicht, wieder zur Arbeit zu gehen, erzählte der irakische Maschinist der BBC. "Sie fürchten, im Hafen gesehen zu werden, fürchten, dass der Krieg nicht gewonnen wird, und dass dann Saddam zurückkommt, um sie zu holen", berichtete das Crewmitglied. Wenn der Krieg zu einem Fehlschlag für die Alliierten werde, müsse er wohl fliehen, denn er habe unter den Briten gearbeitet. "Wenn du dich gegen Saddam stellst, wirst du umgebracht."

"Ich will nur die Freiheit, mein Leben zu leben", sagte der Mann aus Umm Kasr. Unter Saddam seien sie gezwungen worden zu wiederholen, was er ihnen sagte, "als ob das die Wahrheit gewesen wäre". In seiner Heimatstadt sind - wie anderswo im Irak auch - inzwischen viele Saddam-Gemälde mit Farbe überpinselt. Wer das war, weiß der Maschinist nicht. "Vielleicht hassen ihn alle Iraker. Jeder Iraker, der einen guten Job haben wollte, musste in die Baath-Partei eintreten, aber in ihren Herzen haben sogar diese Leute ihn gehasst."   

 
 
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